Weißenborner zeigen Kuchl im Duell David gegen Goliath die Stirn
Tischtennis-Intercup: 1.Runde * 13.Oktober 2007 in Weißenborn - TTC Raiffeisen Kuchl - 2.Bundesliga - 2.Liga - Österreich 0:4 (0:7)
Nach einjähriger Abstinenz kehrte der Weißenborner SV 1882 wieder auf die europäische Bühne im Intercup zurück. Im Holzland gastierte dabei der namhafte TTC Raiffeisen Kuchl, der noch im vergangenen Jahr im ETTU-Cup in die 2.Runde vorgestoßen war. Der viermalige Österreichische Meister erfüllte seine Favoritenrolle mit einem klaren 4:0-Erfolg. Da alle Spiele ausgetragen wurden, hieß es am Ende sogar 7:0 für Kuchl.
„Das Ergebnis war von vornherein zweitrangig“, sagt Jens Büchner, auf dessen Initiative der WSV 1995 zum ersten Mal am Intercup teilnahm. „Die Spiele sind eine willkommene Abwechselung vom Punktspielalltag, und wenn dabei solche guten und starken Gegner bei uns spielen, ist das großartig“, fügt der 33jährige hinzu. Das sei der Grund, warum das kleine Weißenborn im Konzert der Großen dabei ist
Auch diesmal hatte das Intercupspiel eine gute Mischung aus Sport und Geselligkeit. Den Österreichern, die schon am Freitag angereist waren, wurde das Heimatmuseum in Bad Klosterlausnitz gezeigt. Am Sonnabendvormittag wurde der Zwiebelmarkt in Weimar besucht. „Wir sind angetan von der Gastfreundschaft“, bedankte sich Kuchls Obmann Paul Stadler für das Wochenende in Weißenborn.
Der WSV gab im Intercupspiel den beiden jungen Spielern Robert Göpfert und Franziska Müller die Chance zum Einsatz. Ergänzt wurde die offizielle Aufstellung durch Jens Büchner.
Das Auftakteinzel bestritt der Routinier gegen Hannes Weiss. Die kraftraubende Kreismeisterschaft steckte ihm merklich noch in den Beinen, so dass er nicht wie gewohnt ins Spiel kam, um den flexiblen und sicher agierenden Weiss auch nur annähernd zu gefährden.
Robert Göpfert spielte anschließend forsch und ohne Respekt gegen Gabor Toth auf. Im 1.Satz führte der Weißenborner über weite Strecken und brachte den ungarischen Legionär das eine ums andere Mal in die Bredouille. Für einen Satzgewinn reichte es aber nicht. Nach dem 9:11 spielte Toth seine Klasse aus.
Die besten Kritiken an diesem Tag erhielt Franziska Müller. Sie stand Bernhard Kranabitl gegenüber und kam mit dem schnellen Offensivspiel am besten zu Recht. Auch sie hatte die Möglichkeit, einen Satzgewinn zu feiern. Der Sportschüler aus Salzburg markierte aber letztlich die wichtigen Punkte.
Beim Stand von 0:3 erhielten Göpfert/Müller den Vorzug im Doppel vor dem gestandenen Duo Jens Büchner/Steffen Schulze. Die Links-Rechts-Kombination spielte gegen die Ungarn Attila Halmai und Gabor Toth frech nach von und kamen zu schönen Punktgewinnen. Zu mehr reichte es freilich nicht. Halmai spielte u.a. acht Jahre in Siegen in der Regionalliga, der 3.Liga Deutschlands.
Die ausstehenden drei Einzel wurden trotz der Entscheidung (4:0 für Kuchl) ausgetragen, um den treuen Zuschauern noch guten Sport zu bieten. Schulze gegen Halmai, Müller gegen Weiss und Göpfert gegen Kranabitl waren dann auch die erwartet schönen Begegnungen – freilich mit Siegen der Gäste.
„Für uns war es wieder ein Erlebnis“, freute sich Jens Büchner, der kurzerhand auch noch als Hallensprecher eingesprungen war. Er hatte vor dem Spiel Mike Plötner und Willi Ludwar im Namen des Vereins gedankt, weil sie regelmäßig bei den Spielen live die Daumen drücken. Sie bekamen einen WSV-Wimpel. „Andere lesen die Berichte in den Zeitung, verfolgen aber nur dort das Geschehen“, sagt Jens Büchner weiter und bringt damit deutlich seinen Wunsch zum Ausdruck, dass beim nächsten Mal mehr Zuschauer insbesondere aus Weißenborn und den anderen Vereinen den Weg in die Halle finden.
Das Spiel im Ergebnis-Stenogramm
Jens Büchner - Hannes Weiß 0:3 (-5, -6, -4), Robert Göpfert - Gabor Toth 0:3 (-9, -4, -8), Franziska Müller - Bernhard Kranabitl 0:3 (-9, -5, -5), Robert Göpfert/Franziska Müller - Attila Halmai/Gabor Toth 0:3 (-7, -4, -3), Steffen Schulze - Attila Halmai 0:3 (-4, -2, -7), Franziska Müller - Hannes Weiss 0:3 (-8, -7, -9) und Robert Göpfert - Bernhard Kranabitl 0:3 (-1, -5, -6)