Einzigartiges Gastspiel bei Tennis Tavolo Bergamo Chiodi - Dirk holt verdienten Punkt
Tischtennis-Intercup: 1.Runde * 2.Oktober 2004 in Bergamo - Tennis Tavolo Bergamo Chiodi - Serie B1 - 2.Liga - Italien 0:4 (1:6)
Mit unvergesslichen Eindrücken kehrte die Herrenmannschaft des Weißenborner SV 1882 vom Intercupspiel der 1.Runde aus Bergamo zurück. Die schöne Stadt, das begeisternde Spiel in einem echten Sportpalast und die Gastfreundlichkeit beeindruckten die Spieler aus dem Holzland.
Die Partie am späten Samstag Abend endete leistungsgerecht mit einem Ehrenpunkt für den WSV und dem 6:1-Erfolg der Italiener. Der Rahmen für das Spiel war einzigartig. Im „Palazzo dello Sport“, einer 3.500-Zuschauer-Arena, in der ansonsten die heimische Damen-Volleyballmannschaft in der 1.Liga auftritt, fand die Begegnung statt.
Einen Eindruck von der Spielstärke von T.T. Chiodi hatten die Weißenborner schon am Nachmittag gesammelt, als die Dreiermannschaft ihr erstes Saisonspiel in der Serie B1 (3.Liga) bestritt und mit 5:4 erfolgreich startete. Die Vorfreude auf die Partie war dementsprechend groß.
Im Auftakteinzel traf Jens Büchner auf den Bergamoer Spitzenspieler Roberto Giontella. Gegen den Offensivspieler kam der Weißenborner erst nach einem 0:4-Rückstand ins Spiel. Dem Ausgleich folgte ein ausgeglichener Spielverlauf, an dessen Ende der Italiener seinen ersten Satzball zum 11:8 nutzte. Auch im 2.Satz ging es hin und her, wobei die spielerische Vorteile Giontellas immer zu sehen waren. Er baute seine Satzführung mit einem 11:9 aus, bevor er mit einem weiteren 11:3-Erfolg alles klar machte.
Steffen Schulze hatte es mit dem forsch nach vorn spielenden Giovanni Guerrera zu tun. Guerrera, den Bergamo im Sommer verpflichtet hatte, schlug wie seine Mitspieler ein hohes Tempo an und erkannte schnell die Schwachpunkte. Mit präzisen Abwehrschlägen gelangen Steffen aber immer wieder Punktgewinne, so dass er beim 5:11, 4:11 und 4:11 eine gute Figur machte, selbst aber nicht so recht zufrieden schien: „Es hätte besser laufen können.“
Für den ersten Satzgewinn zeichnete sich anschließend Dirk Büchner verantwortlich. Gegen Davide Gusmini setzte er sich nach einem 6:11 im 2.Satz mit 11:9 durch. Mit Dirks Aufschlägen hatte Gusmini immer wieder Probleme. In den weiteren Durchgängen erhöhte Gusmini seine Konzentration. Allerdings hielt Dirk bis zum 6:6 (3.Satz) sehr gut mit. Erst danach musste er den variablen Angriffspieler davonziehen lassen (7:11). Im 4.Satz war dann die Puste bei Dirk weg – 1:11.
Nach dem guten dritten Einzel stiegen Jens Büchner und Robert Danetzki in die Box, um dem Gastgeber einen weiteren Satz anzuknöpfen. Der dritte Durchgang ging nach Verlängerung mit 12:10 an die Weißenborner. Vielleicht hätte es sogar für eine Überraschung gegen Giorgio Bonfanti und Roberto Giontella gereicht, wenn ein weiterer Satz nach Hause gebracht worden wäre. So aber setzten sich die Bergamoer mit 11:4, 11:5 und 11:6 durch.
Beim Zwischenstand von 0:4 war die Intercupbegegnung für Bergamo entschieden. Beide Mannschaften nutzten das, um durchzuwechseln. So hatte Robert Danetzki die Ehre, gegen Roberto Giontella zu spielen. Der 15jährige machte seine Sache gegen den früheren italienischen Jugend-Nationalspieler sehr gut. Ansprechende Ballwechsel waren der Lohn für eine gute Leistung. Mit 6:11, 6:11 und 11:13 ging das Spiel an Giontella.
Gualtiero Medolago hieß der Gegner für Jens Büchner. Der nutzte die Eigenschaften des berüchtigten Neubauer-Noppen-Belages voll aus und brachte mit seinem Blockspiel die Bälle zum „flattern“. Mit 7:11, 12:14 und 3:11 musste sich Jens geschlagen geben.
Für die Überraschung konnte in der letzten Begegnung Dirk Büchner sorgen. Er agierte gegen Giorgio Bonfanti sehr stark. Nachdem sich ein Aufschlag-Rückschlag-Duell entwickelte und Dirk mit 11:9 in Front ging, hatte er Pech. Zweimal lautete das Ergebnis 9:11 gegen ihn. In den letzten beiden Sätzen kam er mit platzierten Blockbälle und Aufschlägen zum Erfolg. Mit einem 11:3 und 11:5 markierte Dirk den Ehrenpunkt und wurde für seine engagierte Leistung belohnt. Stolz reckte er die Fäuste nach dem Siegpunkt in die Luft. Das letzte Einzel war der krönenden Abschluss der Begegnung, die bis Mitternacht gedauert hatte.
Die Spielstatistik
Bergamo: Roberto Giontella (2 Punkte), Davide Gusmini, Giovanni Guerrera, Gualtiero Medolago (alle 1) - ROberto Giontella/Giorgio Bonfanti (0,5); Weißenborn: Steffen Schulze, Jens Büchner, Dirk Büchner (1), Robert Danetzki - Jens Büchner/Robert Danetzki.
Stimmen zur Intercupreise
Dirk Büchner: Ich hatte mich schon vor dem Spiel sehr gut gefühlt und habe mich über meinen Sieg riesig gefreut. Gut war, dass wir gezeigt haben, dass wir mithalten können.
Steffen Schulze: Es war ein schöner Aufenthalt in Bergamo. Besonders die Freundlichkeit der Gastgeber hat mich beeindruckt. In meinem Einzel hätte es ein wenig besser laufen können.
Robert Danetzki: Es war schön, in einer so großen Halle zu spielen. Die Zuschauer haben auch uns unterstützt. Ich denke, wir haben uns gut präsentiert. Das war das Wichtigste.
Jens Büchner: Es war wieder eine herrliche Auswärtsfahrt. Das Spiel im Sportpalast war großartig. Wir haben jeden Ballwechsel gegen die hochklassigen Spieler genossen.