Ungarische Legionäre schlagen hohes Tempo an - Dirk Büchner am ehesten vor Spielgewinn
Tischtennis-Intercup: 1.Runde * 28.Oktober 2005 in Oberwart - UTTC Oberwart - Staatsliga A - 1.Liga - Österreich 0:4
Das Wiedersehen mit dem Spitzenklub aus Österreich im Intercup fiel herzlich aus. Der Vereinsvorsitzende Franz Felber begrüßte die Weißenborner nach ihrer 780 Kilometer langen Anreise in der zweitgrößten Stadt des Burgenlandes und freute sich, dass es nach sechs Jahren zu einer Neuauflage des Matches kam.
Aufgrund der fixen Bundesligatermine von Oberwart musste schon am Freitagabend gespielt werden. Da der Termin genau zwischen dem Nationalfeiertag des Landes und Allerheiligen lag, hielt sich das Zuschauerinteresse in Grenzen.
Obwart verzichtete auf Stammspieler Michael Nikolic und setzte Nachwuchshoffnung Daniel Ferstl ein. Auch Weißenborn gab der Jugend eine Chance. Robert Göpfert spielte von Beginn an für Jens Büchner, der nach einem grippalen Infekt unter der Woche noch nicht wieder voll fit war.
Anbrennen ließen die Oberwarter aber nichts. Mit Sandor Varga und Zsolt Sel setzte der UTTC die beiden ungarischen Legionäre ein, die derzeit die Garanten für einen tollen Start in die Österreichische Bundesliga sind. Oberwart peilt hinter den Spitzenmannschaften einen sicheren Mittelfeldplatz an.
In Spiel 1 des Abends forderte Steffen Schulze den früheren Nationalspieler aus Ungarn Sandor Varga. Der heute 39jährige Magyar zeigte mit Leichtigkeit, über welche Klasse der Angriffsspieler verfügt. Auf die defensive Grundhaltung von Weißenborns Schulze zeigte sich Varga unbeeindruckt. Die Noppenbälle nutzte er regelmäßig zu Punkten. Nur bei den Rückhand-Aufschlägen von Steffen produzierte der Ungar den einen oder anderen Fehler. Nach einem einseitigen ersten und einem besseren zweiten Durchgang hatte Steffen einen Satzgewinn vor Augen, jedoch zog Varga einen verunglückten Topspinball gerade noch an die Tischkante . Das 10:11 war die Vorentscheidung für den glatten 3:0-Sieg des Ex-Nationalspielers.
Auf Dirk Büchner lagen die Hoffnungen der Weißenborner, da er - nur - auf das Nachwuchstalent Daniel Ferstl traf. Das Oberwarter Eigengewächs, dass in der 2.Mannschaft in der Burgenländischen Landesliga spielt, zeigte sich bei seinem ersten Intercupeinsatz angriffslustig und brachte mit platzierten Topspins die ersten beiden Sätze sicher nach Hause. "Ich war nicht frisch genug", ärgerte sich der frischgebackene Kreismeister aus Weißenborn nach der Begegnung, schließlich hatte er durchaus auch seine Möglichkeiten. Der 3.Satz ging nämlich mit 13:11 an den WSV-Akteur. Auch im nächsten Durchgang war das Spiel ausgeglichen. Dass er mit seiner Mannschaft erst zwei Stunden vor Spielbeginn in Oberwart war, merkte man an der fehlenden Spritzigkeit. Beim abschließenden 8:11 zeigte sich Dirk gut. Besser war aber der 18jährige Österreicher.
Vor einer unüberwindbaren Hürde stand Robert Göpfert im letzten Einzel des Tages. Gegen den schnellen Zsolt Sel schlugen die Bälle nur so beim Youngster ein. Der Linkshänder aus Ungarn spielte von Anfang an durch und forderte Robert damit auf der ganzen Linie. "Es ist schon Wahnsinn, wie schnell der die Bälle spielt", zeigte sich das Weißenborner Nesthäcken nach dem Spiel sichtlich beeindruckt. In drei Durchgängen, wobei zwei mit dem respektablen Ergebnis von 5:11 ausgingen, unterlag Robert.
Den vorzeitigen Schlusspunkt der Intercuppartie konnten im Doppel Jens Büchner und Steffen Schulze nicht verhindern. Varga/Zsolt, das eingespielte Bundesliga-Duo, zeigten ihr Können, in dem sie die Weißenborner immer wieder laufen ließen. "Man merkte schon, dass die beiden am nächsten Tag ein Spiel haben", resümierte Jens Büchner augenzwinkernd nach den drei Sätzen mit dem Blick darauf, dass die Ungarn mit dem WSV-Doppel kurzen Prozess machten.
Der guten Stimmung im Weißenborner Team tat die Niederlage natürlich keinen Abbruch. „Nicht jeden Tag trifft man auf einen Bundesligaligisten“, freute sich Steffen Schulze und meinte weiter, dass ein Punkt schön gewesen wäre. "Es sollte heute aber nicht sein." Vielleicht klappt es in der Trostrunde, die Anfang des neune Jahres ausgetragen wird.
Die weiteren Tage in Österreich nutzten die Weißenborner zur Erkundung des Burgenlandes und der Nachbarregion in Ungarn. So wurde u.a. die Grenzstadt Sopron besucht und eine Schlössertour in der Umgebung gemacht.
Die Ergebnisse
Sandor VARGA - Steffen SCHULZE 11:1, 11:4, 12:10
Daniel FERSTL - Dirk BÜCHNER 11:4, 11:6, 11:13, 11:8
Zsolt SEL - Robert GÖPFERT 11:5 11:3 11:5
Sandor VARGA/Zsolt SEL - Jens BÜCHNER/Steffen SCHULZE 11:1, 11:4, 11:8