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Finanzen immer akribisch im Griff

Gerda Tümmler: Langjährige Kassiererin der ältesten Frauensportgruppe

Zu den langjährigsten und verlässlichsten Mitgliedern des Weißenborner Sportvereins gehört Gerda Tümmler.
Sie erinnert sich noch genau, wann sie eingetreten ist in die damalige BSG Traktor. „Das war am 21. Mai 1970“, erzählt sie. „Mein Mann Roland ging zum Chor, und da habe ich mir gedacht: wenn du donnerstags fortgehen kannst, kann ich das auch.“ So kam sie zur ältesten bestehenden Frauensportgruppe im Verein.

Und seit vielen Jahren ist sie dort für die Kassierung der Mitgliedsbeiträge verantwortlich. Akribisch führt sie ein kleines blaues Büchlein, in dem Jahr für Jahr alle Namen und bezahlten Beiträge aufgeführt sind. Einmal war das wichtige kleine Dokument verschwunden, zum Glück fand’s sich wieder an.

In dem Büchlein kann man nachlesen, dass die Gruppe nach der Wende, 1991, 15 Mitglieder hatte. „Danach ist das eigentlich kontinuierlich angestiegen, Jahr für Jahr kamen ein oder zwei hinzu`, berichtet Gerda Tümmler. 2000 waren’s 27, der bisher höchste Stand, der 2007, erreicht wurde.

„Die Leute brauchen Bewegung zum Gesundbleiben, das ist vielen wichtig“, nennt die langjährige Aktive einen der Beweggründe für die Frauen, auch im höheren Alter regelmäßig zur  Turnstunde zu kommen und wie sie denken wahrscheinlich viele: „Wir sind eine gut durchgewürfelte Gruppe, und so lange wir gesund sind, wollen wir dabei bleiben.“

Doch es geht um mehr. „Das Wichtige ist, dass wir zusammenhalten“, kommt Gerda Tümmler auch auf ein ernstes Thema zu sprechen. In der Gruppe sind viele Witwen, auch jüngere Frauen. Da spricht man einander auch Trost zu und  Lebensmut, um so manchen Schicksalsschlag zu überstehen. Das tragischste Ereignis in der Turngruppe war im Dezember 2003 der plötzliche Tod der langjährigen Turnfreundin Marianne Dämmrich.
Doch so ist das Leben. Glück und Leid liegen oft nahe beieinander. „Ich möchte sie nicht missen, die Truppe“, sagt Gerda Tümmler.

Wie sie freuen sich viele Frauen jede Woche auf den Donnerstag, weiß auch Gerda Tümmler, und auf schöne Wanderungen im Sommer, wenn die Turnhalle während der Schulferien nicht genutzt werden kann. An viele Höhepunkte erinnert man sich noch lange. „Die letzte Weihnachtsfeier“, nennt sie ein Beispiel, „war vielleicht die schönste bisher. Wir haben im Sängerstübl gefeiert, die Stimmung war toll – bis nach Mitternacht, und dann haben wir unserer Turnfreundin Gisela Huth gleich noch zum Geburtstag gratuliert“. Trotzdem möchte Gerda Tümmler nicht den Eindruck stehen lassen, als ginge’s nur ums Feiern: „Wir treiben ernsthaft unsere Stunde Sport, aber wir feiern natürlich auch gern.“

Auf das 125-jährige Vereinsjubiläum haben sich die Turnfrauen langfristig vorbereitet und überlegt: Was können wir denn dazu beitragen? Gymnastik zur Festveranstaltung - nein, da singen wir lieber! Und so kam es, dass Roland Tümmler, musikalischer Leiter des Männergesangvereins Weißenborn, ein altes Potpourri „ausgrub“, das einstmals in den 80-er Jahren die Chorfrauen für ihre Männer zu einer Weihnachtsfeier in der Schenke gesungen hatten. Das wurde umgeschrieben auf die Turnfrauen, und die studierten es dann Monate vor der Jubiläumsfeier eifrig ein. Das Medley beginnt wie das in Weißenborn gut bekannte Geburtstagsständchen „Wir singen euch alle ein Lied, ein Lied...“, berichtet dann, wie „Jeden Donnerstag um viertel achte...“ die Frauen in die Turnhalle einziehen und endet mit einem schwungvollen „Auf Wiedersehen“, auf das sich die Turnfrauen immer wieder freuen dürfen.

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