Tischtennis: In einem fast vierstündigen Krimi erlebten die Zuschauer am 1. Spieltag letztlich einen knappen 9:6-Erfolg unserer 'Ersten' gegen den USV Jena.
1. Bezirksliga - Sa. 08.09.12 - 14.00 Uhr
Weißenborner SV 1882 - USV Jena 9:6
Der WSV ging in Bestbesetzung in die erste Saisonpartie, während der USV damit zu kämpfen hatte, dass drei Spieler der ersten Sechs nicht mit nach Weißenborn kamen. Um eins vornweg zu nehmen: Die Ersatzleute waren keinesfalls einfache Nachrücker. In jeder anderen Mannschaft wären Steyer und Popovska Stammspieler.
Wie immer der Reihe nach: Aus den Doppeln wollte der WSV mit zwei Siegen herausgehen. Das gelang auch. Breuer/Gobel schlugen etwas überraschend das Jenaer Spitzendoppel Krautheim/Wille in drei Sätzen und Müller/Rauscher brauchten die gleichen Mininmaldistanz für ihren Sieg gegen Popovska/Steyer. Einzig Büchner/Schulze versemmelten ihr Spiel.
Was die Gäste in den Doppeln schon angedeutet hatten, setzten sie im Einzel besser um. Dreimal in Folge war der USV erfolgreich, wobei Franz Gobel bei seinem WSV-Debüt mit einem Tick weniger Lampenfieber gegen Metzger eine echte Chance gehabt hätte.
Da Steffen Schulze zuvor gegen Krautheim gepunktet hatte, war der Rückstand mit 3:4 noch verträglich. Nun sollte das 3. Paarkreuz zwei Siege einfahren. Jens Büchner gegen Popovska und Franziska Müller gegen Steyer mussten dafür alles geben. Popovska (im Juni Deutscher Meisterin in der C-Klassse und wie sich später beim Erzählen herausstellte ehemalige Jugendnationalspielerin Mazedoniens) verlangte Jens Büchner alles ab. Der Weißenborner setzte sich mit 12:10 im 5. Satz durch.
Ebenfalls ein Herzschlagfinale erlebten die Zuschauer bei Franziska Müller, die einen 0:2-Rückstand gegen Steyer wettmachte und das Spiel mit 11:9 im Entscheidungssatz erzwang.
Mit dem 5:4 ging es in die zweite Einzelrunde. Die ausgeglichene Partie setzte sich fort. Wille, mit Hadon Jenas stärkster Mann an diesem Tag, schaffte für Jena gegen Steffen Schulze den abermaligen Ausgleich.
Eine Energieleistung von Wolfgang Rauscher brachte danach den WSV wieder in Führung. 0:2 lag er gegen Krautheim schon zurück, änderte seine Taktik und gewann die drei folgenden Durchgänge.
Viel Beifall heimste im folgenden Spiel Franz Gobel ein. Der gerade 13 Jahre jung gewordene Linkshänder hatte seine Anfangsnervosität abgestellt und brachte Hadon in große Schwierigkeiten. Ein guter Service und überlegte Aufschläge verschafften ihm die Chance auf einen 3:1-Erfolg, jedoch unterlag er in Satz 4 unglücklich mit 12:14 und am Ende des 5. Satzes mit 8:11.
Wieder präsentierte die Anzeigentafel ein Remis (6:6), bevor es in die entscheidende Phase ging.
Kai Breuer trat selbstbewusst gegen Metzger auf und sicherte sich mit einer konzentrierten und spielerisch sehr guten Leistung den 3:0-Sieg. Mit dem gleichen Ergebnis setzte sich Jens Büchner, hochmotiviert und kämpfend, gegen Steyer durch.
Da Franziska Müller schon 0:2 nach Sätzen gegen Popovska zurücklag, wurde vorsorglich das Abschlussdoppel angesetzt. Doch das kam nicht mehr in die Wertung, weil Franziska die Partie noch drehte. Wie in ihrem ersten Einzel holte sie nicht nur den Rückstand auf, sondern entschied das Spiel für sich. Damit konnte sich der WSV-Sechser über einen 9:6-Erfolg freuen.
Fazit:
Es war ein vielversprechender Auftakt für die Weißenborner Mannschaft und insbesondere von Youngster Franz. Der Doppelsieg mit Kai war der „Big Point“ der Begegnung. Der WSV hatte in den Fünf-Satz-Spielen (4:1) zudem die besseren Nerven und verdiente sich den Gesamterfolg.
Eins ist aber auch klar. Der USV wird in Bestbesetzung, also vorausgesetzt die Termindisziplin wird eingehalten, aus den verbleibenden 17 Saisonspielen mindestens 15 Siege holen. Der USV hat sich im Sommer mit Kunze und Wille mehr als sehr gut verstärkt. Und das bekommt jeder Gegner zu spüren. Einzig die Stadtderbys gegen Schott, die damit zu den Finals um den Staffelsieg werden sollten, versprechen einen offenen Ausgang.
Nach der Partie gaben die Weißenborner unter Berücksichtigung der Spielstärke in der letztjährigen Verbandsligasaison noch ein Lob an die Jenaer: „Dort würdet Ihr mindestens auf Rang 5 gestanden haben...“
Die Aufgebote:
WSV: Steffen Schulze (1 Punkt), Wolfgang Rauscher (1,5), Franz Gobel (0,5), Kai Breuer (1,5), Jens Büchner (2) und Franziska Müller (2,5)
Jena: Marcel Wille (2 Punkte), Thomas Krautheim, Christian Hadon (2,5), Bob Metzger (1,5) sowie die Ersatzspieler Rolf Steyer und Milena Popovska.