Tischtennis [06.06.2017/bj]: Das Final-Four im "Trofeo CITTÀ DI VERONA" findet am 10./11. Juni statt. Heute vorgestellt: Weissenborn und Freunde (Deutschland), 7. Liga
Dass sich die Mannschaft einmal für das Finalturnier qualifizieren würde, war nicht abzusehen. Bis vor zwei Jahren war der Weißenborner SV 1882 immer mit dem olympischen Gedanken im Intercup am Start: „Dabei sein ist alles!“
Der WSV war immer einer der unterklassigsten Starter im Intercup. Seit vergangener Saison tritt das Weißenborner Team als regionale Mannschaft an. Mit Carlos Lang und Martin Ewert gehören zwei Akteure zum Aufgebot, die im 25 Kilometer entfernten Gera geboren sind und in ihrer Laufbahn einiges erreicht haben.
Carlos schlug in seiner besten Zeit für den Post SV Mühlhausen in der 2. Bundesliga auf. In seiner Schüler- und Jugendzeit war er deutsche Spitze. Mit Martin spielte er später für den SV Schott Jena in der Regionalliga (3. Liga Deutschlands). Auch für den Post SV Zeulenroda traten die beiden Spitzenspieler des Weißenborner Teams an die Tische.
Tischtennis ist für beide nicht mehr ihr Lebensinhalt Nummer eins. Carlos' sportliche Heimat ist der SV Töttelstädt (nahe Erfurt). Dort spielt er in der 11. Liga, um Tischtennis mit einem kühlen Bier verbinden zu können.
Martin ist in dieser Saison mit seiner OTG 1902 Gera in die Verbandsliga aufgestiegen, aus der der WSV gerade abgestiegen ist. Mal schauen, ob er mit seiner Mannschaft zukünftig noch eine Spielklasse klettern kann. Vor 14 Tagen startete Martin mit seinem Heimatverein im nordrhein-westfälischen Fröntenberg als Thüringer Gewinner bei der Deutschen Pokalmeisterschaft für unterklassige Mannschaft.
Der Weißenborner SV 1882 freut sich über die beiden 'Freunde', die das Intercupteam verstärken. Dirk Büchner, sonst Kapitän der 1. Mannschaft im Verein, ist dritter Akteur im Kader: „Intercupspiele waren und sind für uns immer etwas Besonderes. Ich freue mich riesig auf Verona!“ Der Einzug ins Final-Four war sportlich Carlos und Martin zu verdanken. Der WSV hätte sich wie jedes Jahr nach zwei Partien aus dem Wettbewerb verabschiedet. „Nun haben wir eine gute Kombination, sportlich und organisatorisch“, zwinkert Dirk zu diesem Thema.
Als Ersatzmann für Verona steht Jens Büchner parat. Obwohl er vor zwei Jahren wegen eines Handgelenkschadens seine Laufbahn beenden musste, muss er doch nun als umgeschulter Linkshänder als vierter Akteur den Schläger in Italien dabei haben. Jens nimmt's mit einem breiten Grinsen: „Unsere anderen Cracks sind in Verona nicht dabei, also halte ich mich pflichtbewusst bereit.“
Ins Finalturnier schaffte es das Team mit Glück oder Zufall. Im Hauptrundenmatch in Prag hatte Franz Gobel vier Matchbälle zum 4:2-Erfolg. Die konnte er nicht nutzen, Weissenborn und Freunde rutschten in den „Cittá di Verona“, schlugen in einem Tischtennisspektakel die Leutzscher Füchse mit 4:2 und buchten mit einem ungefährdeten Sieg gegen Winnweiler die Verona-Tickets.