Tischtennis [05.06.2017/bj]: Das Final-Four im "Trofeo CITTÀ DI VERONA" findet am 10./11. Juni statt. Heute vorgestellt: ASC Sarnthein-Raiffeisen (Italien), 3. Liga
Der 1991 gegründete Tischtennisclub Sarnthein zählt zu den besten Tischtennisvereinen in Südtirol. Die “Ballartisten” gehören zum Amateursportclub (ASC) Sarntal-Raiffeisen und kommen derzeit aus dem Feiern kaum heraus.
Ganze acht Mannschaften wurden für die letzte Saison beim nationalen und regionalen Tischtennisverband angemeldet. Ein Rekord für die Sarner.
Sportlich hat die 1. Mannschaft in diesem Jahr Sensationelles erreicht. Am letzten Spieltag gewannen die Sarner in der Serie B1 noch völlig überraschend die Meisterschaft. Spitzenreiter San Polo verlor unerwartet mit 4:5 gegen den Vierten Sarmeola, während der ASC seine Pflichtaufgabe gegen Treviso mit 5:1 erledigte. Sarnthein rückte damit im letzten Moment noch auf Rang 1. Martin Unterhauser (2:0), Vincenzo Delli Carri (28:4), Willy Hofer (24:9) und Peter Trafojer (12:16) feierten mit ihren Vereinskameraden zum zweiten Mal den Aufstieg ins italienische Unterhaus.
Das Kunststück des Aufstiegs gelang den Sarnern schon einmal. Auch in der Saison 2013/2014 durfte man in der A2 Liga mitspielen, mussten aber wegen eines einzelnen Punktes sofort wieder absteigen.
Reichlich vier Wochen später zog der Klub dank eines 4:0 über Komperdell Wien ins Final-Four des Intercups ein. Und das, obwohl der ASC überhaupt das erste Mal am Intercup teilnimmt. Patrick Corradini, Präsident des Tischtennisclubs: „Stimmt, dies ist unser erstes aber sicherlich nicht letztes Jahr im Intercup.“ Das Erfolgsgeheimnis der bisherigen Saison bringt der Vereinschef auf den Punkt: „Wir haben eine gute Truppe, die sich recht gut versteht.“
In der neuen Spielzeit steht der Verein vor neuen Herausforderungen. Corradini: „Was uns sehr finanziell belastet sind die hohen Reisekosten zu Meisterschaften und Turnieren. In der zweiten Liga fahren wir u.a. nach Genua, Pisa, also ganz Ober- und Mittelitalien. Die meisten Jugendturniere sind in Terni. Das ist in Umbrien, nicht weit von Rom entfernt. Also für uns Nordstaatler 600 Kilometer hin und 600 Kilometer zurück.“
Im Fußballland Italien hat es der Tischtennissport ohnehin nicht ganz leicht. Die meisten Spieler finden sich im Norden. Eine gleichmäßige Verteilung im Land gibt es nicht. Corradini noch einmal: „Tischtennis ist in Italien bei Weitem nicht so populär wie in Deutschland. Der Verband versucht vieles, die Jugend ist sogar in Europa nicht mal so schlecht.“ Aber in einem gewissen Alter setzen die Jugendlichen in Italien – wie in Deutschland – leider andere Prioritäten.
Ihren Enthusiasmus lassen sich die Sarner so oder so nicht nehmen. Erst recht nicht im erfolgreichsten Jahr des Bestehens.