Tischtennis [08.05.2017/bj]: Im deutschen Duell um den Einzug in das Final-Four des Intercups hat sich Weißenborn gegen Winnweiler sicher mit 4:1 durchgesetzt. Gegenüber dem nervenaufreibenden 4:2-Erfolg im Januar gegen die Leutzscher Füchse waren die Weichen in der Partie gegen den Pfalzligisten früh gestellt.
Tischtennis-Intercup-Trofeo Città di Verona – 3. Runde - Sa. 06.05.17 – 16.00 Uhr
Weissenborn und Freunde – TTC Winnweiler 4:1
Bevor es losging, gab’s bei den Holzländern eine unfreiwillige Personalrochade. Steffen Schulze plagte sich mit Rückenschmerzen und konnte nicht spielen. Franz Gobel und Alexander Wiegand passten ebenfalls, so dass letztlich Dirk Büchner das Trikot überstreifte. „In so einem besonderen und wichtigen Spiel dabei sein zu können, das ist schon was“, freute sich der Kapitän des Teams über den unverhofften Einsatz.
An seiner Seite standen die zweit- und drittligaerfahrenen Carlos Lang und Martin Ewert. Die beiden bestritten die Auftakteinzel und waren eine sichere Bank.
Carlos Lang hatte es mit Katharina Dinges zu tun. Gegen die Nummer 1 der Winnweiler Damenmannschaft setzte der Rechtshänder auf viele Schnitt- und vor allem Topspinbälle mit Rotation. „Ich konnte die Bälle einfach nicht auf den Tisch blocken“, gab Katharina etwas frustriert aber mit einem Lächeln nach dem Spiel zu Protokoll. Denn sie gab dem Weißenborner Gastspieler aus Töttelstädt auch Paroli.
Nach gewonnenem 1. Satz hatte Carlos gegen die junge Dame zu tun. Ständig lief er einem Rückstand hinterher und hatte beim Stand von 8:10 zwei Satzbälle gegen sich. Mit aller Erfahrung und einem Netzroller glich Carlos aus und schnappte sich den Durchgang mit zwei weiteren Punkten. Der anschließende Satz war eine klare Sache. Immer wieder setzte Carlos seine starke Vorhand ein, zog schnell davon, führte schon 9:2, bevor er mit dem 11:5 die 1:0-Führung für Weißenborn markierte.
Verona vor den Augen war Martin Ewert anschließend genauso motiviert in die Spielbox gegangen. Er traf auf Christian Müller, der etwas überraschend für die etatmäßige Nummer 1 Carsten Wiegand, aufgestellt wurde.
Als enormes Plus erwiesen sich die variablen Aufschläge von Martin, die sein Gegenüber zum Verzweifeln brachten. Erst im Laufe der Partie kam der Pfälzer besser mit der Annahme zurecht.
Martin zog sein Spiel durch. Mit druckvollen Vorhandschlägen und seiner unbequemen Rückhand war er in den entscheidenden Momenten immer einen Tick besser. Mit einem 11:6 und 11:5 hatte er den Weg zum Sieg bereitet. Auch der dritte Durchgang war eine klare Sache. Mit dem 11:6 erhöhte Martin auch zur Freude der 40 Zuschauer auf 2:0.
Mit dem Shootingstar der Winnweiler, Ilja Kratschmer, hatte es Dirk Büchner zu tun. Der war erst in der Winterpause in die 1. Mannschaft gerückt und entwickelte sich in der 2. Pfalzliga auffällig stark. Der 16-Jährige spielte unbekümmert und mit einer unnachgiebigen Rückhand. Dirk gestaltete das Match lange offen, Kratschmer ließ sich aber nicht beeindrucken. 5:11, 7:11 lauteten die Satzergebnisse, bevor Dirk bei allem Einsatz den „Zahn gezogen“ bekam und mit 2:11 unterlag. Dirk: „Der Junge hat aber auch gut spielt, da konnte ich nicht viel ausrichten.“ Dass er wegen der Arbeit seit einem Monat keinen Schläger in der Hand hatte, verschwieg er bescheiden und hätte er als Grund für das 0:3 auch nicht gelten lassen. Dirk wusste, mit Carlos und Martin hatte sein Team die Trümpfe selbst in der Hand.
Die Vorentscheidung sollte im Doppel fallen. Das hatten Carlos Lang und Martin Ewert gegen Leutzsch noch verloren. Auch diesmal brauchte das Duo etwas Eingewöhnungszeit. Eine 10:8-Führung im 1.Satz vergaben die beiden gebürtigen Geraer und verloren mit 11:13. Danach startete sie aber durch. Obwohl Ilja Kratschmer und Carsten Wiegand klug mit kurzen Rückschlägen und sehr guter Aufschlagannahmen agierten, waren es vor allem die langen Ballwechsel, die Lang/Ewert für sich entschieden.
Mit 11:5 und 11:7 bogen die beiden Weißenborner die Partie in die richtige Richtung und beim Stand von 10:5 im 4. Satz vollendete Martin mit einer starken Vorhand den zweiten Matchball zum Sieg und zu einer beruhigenden 3:1-Führung.
Den für das Verona-Ticket letzten nötigen Zähler fuhr Carlos Lang ein. Gegen Blockspieler Christian Müller platzierte er seine Topspin mit extrastarker Rotation immer wieder in die Vorhand und hatte dadurch alle Vorteile auf seiner Seite. Nach dem 11:8 und 11:3 war das 11:6 der Siegbringer! Weissenborn und Freunde haben es tatsächlich gepackt, die Qualifikation für das Final-Four klar zu machen! „Verona-– wir kommen“, war Carlos‘ kurzes Statement nach dem letzten Ballwechsel. Dazu ein breites Lächeln.
Die Freude nach der Partie war entsprechend. WSV-Chef Jens Büchner: „In dieser Saison kam viel zusammen. Dass wir zum Abschluss im Intercup nun nach Italien fahren können, ist ein krönender Abschluss.“ Seit 1995 nehmen die Holzländer am Intercup teil, beschlossen aber zuletzt, dass es nunmehr der vorerst letzte Start in diesem europäischen Wettbewerb sein soll. Der Einzug ins Endturnier ist selbstredend der größte Intercuperfolg für die Weißenborner.
Die beiden weiteren Spiele kamen im Übrigen noch zur Austragung. In einem sehr sehenswerten Match führte Dirk Büchner schon 2:0 gegen Katharina Dinges, bevor die 23-Jährige zurückkam und ausglich. Im Entscheidungssatz führte Dirk beim Stand von 9:8 das erste Mal und gab diesen Vorteil nicht mehr aus der Hand. Nach dem Punkt zum 11:9 atmete er tief durch: „Anstrengend, aber geil…“ und bedankte sich bei Katharina für ein tolles Spiel.
Martin Ewert besiegte anschließend Carsten Wiegand. Der Linkshänder hielt mit Martin gut mit, aber die wichtigen Zähler schnappte sich der Weißenborner Gastspieler. 3:0.
Am Ende ein offizielles Resultat von 4:1, inoffiziell: 6:1. Top!
Winnweilers Carsten Wiegand: „Eine Chance hatten wir nicht, aber uns hat es in Weißenborn Spaß gemacht. Die Organisation des Spiels und die Betreuung von uns waren super. Danke dafür!“
Im Final-Four in Verona treffen die Holzländer auf D.T. Nidderkäerjeng (Luxemburg) und den TTC Turnhout (Belgien). Der vierte Teilnehmer wird am kommenden Wochenende zwischen Sarntheim (Italien) und Komperdell Wien (Österreich) ausgespielt.
Im Rahmen des Spiels wurden Manfred Fritzsche und Benjamin Poser verabschiedet, die es vorübergehend in andere Gefilde zieht und sportlich nicht mehr zur Verfügung stehen.
P.S.: Ein herzliches Dankeschön an Alle, die diesen Tag zum Erfolg gemacht haben: Unsere Recken am Tisch und die Helfer!
Ein besonderes Dankeschön geht diesmal an Patrick und Normen, die vom Aufbau bis zum Abbau durchweg da waren! Danke an Globus-Torsten für die Bereitstellung der Würste. Danke an Thomas Dechant, der uns über Jahre im Intercup als Musikus und Techniker begleitet hat. Danke auch an Bürgermeister Mike Lichtner, der auch diesmal wieder persönlich die Daumen drückte. Und ein Dankeschön an Dirk, der im Hintergrund und "unsichtbar" wieder vieles möglich machte.
Wir fahren etwas nach Verona! :)))
