Tischtennis [11.01.2016/bj]: Denkwürdig war der 4-tägige Ausflug zum Intercupspiel der Weißenborner Amateure. Nach dem unfreiwilligen Freilos in Runde 1 erwischte unsere 2. Mannschaft einen bärenstarken Gegner, spielte dabei in einer so vorher noch nicht gekannten Halle, erlebte großartige Gastfreundlichkeit und lernte das unvergleichliche Wien mit seinen Sehenswürdigkeiten kennen.
Vom 7. bis 10. Januar 2016 reiste die Weißenborner Delegation in Österreichs Hauptstadt. Am Sonnabend, dem 9. Januar, stand die Partie beim Tabellenzweiten der 2. Bundesliga an.
Beim Tischtennis-Sportklub Wien, einem der traditionsreichsten Klubs in unserem Nachbarland, spielen zu dürfen, war etwas Besonderes. Dass war auch unseren Cracks anzumerken. Die Nervosität unserer beiden erprobten Intercupspieler Dirk Büchner und Steffen Schulze war nicht zu übersehen, genauso wie beim Intercupneuling Maximilian Schäfer.
Wien setzte auf geballte Erfahrung, setzte drei Akteure ein, die zusammen auf über 150 internationale Begegnungen zurückblicken können.
Unsere Jungs waren immer für schöne Ballwechsel gut, jedoch waren die Wiener Spieler mit ihrem Auge, dem platzierten Spiel und ihren sicheren Schlägen freilich klar besser.
Wolfgang Päuerl, Rekord-Europacupspieler der Wiener, stand zum Auftakt Dirk Büchner gegenüber. Da Päuerl auf Abwehr setzt, konnte sich kein Spiel mit großartigen Offensivaktionen entwickeln. Dirk hielt im ersten Durchgang noch gut mit, bevor Päuerl einfach zu sicher spielte, Ball um Ball zurück brachte und den Schnittwechsel effektiv einzusetzen wusste. Dirk resümierte nach dem 0:3: „Es ist schon was anderes, im Intercup zu spielen. Etwas zittrig war ich schon, sonst hätte ich mehr Punkte geholt. Aber der Wolfgang war auch gut.“
Genauso gut präsentierte sich Günter Strauß, der 1987/88 mit Langenlois Österreichischer Staatsmeister war, gegen Steffen Schulze. Immer wieder zog Strauß auf die Grundlinie platzierte Topspinbälle. Mit viel Ballgefühl ausgestattet, konnte Steffen den überlegt agierenden Strauß nur ab und an in Verlegenheit bringen. Mit 6:11, 6:11 und 3:11 ging das Spiel an den Wiener. Dem Abwehrer Steffen fiel das Spielen mit dem Plastikball nicht einfach, da „die Bälle langsamer sind und weniger Schnitt haben." Steffen schmunzelnd: „Vielleicht lag's auch an der ungewöhnlichen Halle.“ Die konnte freilich für die klare Überlegenheit der Wiener nicht die Begründung sein, aber außergewöhnlich war die Spielhalle im Keller der Berufsschule doch. Die Breite der Spielfläche entsprach quasi exakt den Maßen einer Box. Zwischen den massiven Wänden und hinter den Akteuren konnten die knapp 20 Zuschauer Platz nehmen.
In Spiel 3 des Tages traf Maximilian Schäfer auf den nominell stärksten Akteur, Norbert Rapold. Der Linkshänder der Wiener hatte immer eine Antwort auf die Offensivbemühungen von Max. Über dem Tisch nahm Rapold fast jeden Ball, ob Block oder Topspin, mit Erfolg. Im 3. Satz führte Max zwischenzeitlich mit 6:4 und 8:6. Rapold zog dann noch einmal an und siegte ebenso mit 3:0.
Das Doppel zwischen Päuerl/Raold und Büchner/Schäfer war erfrischend. Wie in den vorangegangenen Begegnungen verstanden es die WSV-Akteure, zumindest bis zur Satzmitte immer gut mitzuhalten. Dann zogen die Wiener das Tempo an und schnappten sich die entscheidenden Punkte.
Nach dem kurzweiligen Match mit dem klaren wie in dieser Deutlichkeit verdienten 4:0-Erfolg des WSK wurden die restlichen Partien ausgetragen, wobei Steffen Schulze gegen Wolfgang Päuerl (1. Satz, 11:7) ein Erfolgserlebnis erlebte. (1:3). Dirk Büchner und Norbert Rapold sowie Maximilian Schäfer und Günter Strauß trennten sich jeweils 0:3.
Trotz des großen Klassenunterschieds hinterließ die Weißenborner Mannschaft einen guten Eindruck. Auch wenn Wien nie in Gefahr gebracht werden konnte, so war das sportliche Kräftemessen sehr freundschaftlich und fair abgelaufen.
Das anschließende gemeinsame Essen fand im benachbarten Vereinsraum statt. Bei Wiener Schnitzeln und Sachertorten wurde sich sehr nett unterhalten und der ohnehin gute Eindruck ausgebaut.
Weißenborns Sonderheft zum Spiel sowie die Gastgeschenke kamen gut an. Das Erinnerungsbild hing umgehend an der Wand des „Traditionskabinetts“.
Die Tage in Wien wurden mit einem umfangreichen Sightseeingprogramm abgerundet. Peter Raidl, WSK-Obmann, hatte uns am Donnerstag vom Flughafen abgeholt und uns an den Tagen väterlich betreut. Dafür ein herzliches Dankeschön! (Das „flüssige Dankeschön“ haben wir in Form von Holzlandbräu an ihn übergeben!)
Mit Peter erkundeten wir die Innenstadt, sahen u.a. den Stephansdom, durchliefen den Graben mit seiner Pestsäule, lernten „Österreichs erste Adresse für Gourmets & Genießer“ (nämlich Meinl) kennen, durchschritten die Hofburg, begaben uns in die Kaisergruft und enterten den in diesem Jahr 250 Jahre alten Prater mit seinem Riesenrad.
Der Wettergott meinte es an den Tagen gut. Peter meinte, dass es die letzten Wochen immer sehr neblig war. Am großen Ausflugstag der Weißenborner, am Freitag, war der Himmel blau und die Sonne schien. Wenn halt Engel auf Reisen gehen...
Am Sonntagabend endete die Reise, die in Erinnerung bleiben wird. Die acht Mitfahrer waren allesamt angetan von den Tagen. „Delegationsleiter“ Jens Büchner freute sich über den gelungenen Ausflug: „Ich durfte ja fast alle Fahrten im Intercup mitmachen und darf sagen, mit so vielen Leuten war es die beste Reise überhaupt.“
Ein riesiges Dankeschön geht von allen Weißenbornern an Peter für seine Begleitung und die Freunde des WSK, die die Begegnung begleiteten und beim anschließenden Spielertreff so nette Gespräche mit uns führten!
Der WSV hat sich mit dem Ergebnis aus der Hauptrunde verabschiedet und bekommt nach dem Erstrunden-“Freilos“ noch eine Partie in der Trostrunde. Die Auslosung soll in dieser Woche stattfinden.
Die Bilder der Tage: