Tischtennis: Der SC Wewer 2000 hatte am Vorabend noch das Spitzenspiel der Landesliga in Nordrhein-Westfalen bestritten und war erst am Spieltag angereist. Die Wewerer schienen den „Erfolgswind“ (8:8 beim Spitzenreiter Salzkotten) mit nach Weißenborn gebracht zu haben, denn sie siegten im Intercupspiel mit 4:1.
Duell auf Augenhöhe
Tischtennis-Intercup: * Sa. 01.10.2011 in Weißenborn
Weißenborner SV 1882 - SC Wewer 2000 - Landesliga Nordrhein-Westfalen - 6. Liga - Deutschland 1:4 (1:6)
Weißenborn trat mit dem derzeit erfolgreichsten Spieler des Verbandsligateams Steffen Schulze, Jens Büchner und Franziska Müller an. Sie darf ansonsten in dieser Saison nur in der 1. Kreisliga mitmischen und war von vornherein gesetzt gewesen.
Gut gerüstet und motiviert, startete der WSV ins Match. Steffen Schulze war anfänglich etwas nervös und geriet gegen Dominic Gundlach mit 1:2 in Rückstand. Danach rappelte sich der Defensivspieler des WSV auf und stellte mit einem 11:3 und 11:4 die 1:0-Führung her.
(Was Steffen und Dominic für eine Anzahl von Netz- und Kantenbällen produzierten, war rekordverdächtig. Beide Akteure und die 46 Zuschauer nahmen es mit viel Humor!)
Franziska Müller stand danach dem erfahrensten Gästespieler Wolfgang Kirsch gegenüber. Die 21-Jährige fand nicht so ins Spiel wie sonst. Sie suchte ihre Lockerheit, was Kirsch auszunutzen wusste. Trotzdem war das Spiel ausgeglichen. Hätte sie den 1. Satz nicht mit 10:12 verloren, wer weiß, welche Bahnen die Partie genommen hätte. Routinier Kirsch hatte mit einer extremen Übersicht gespielt und dank seiner sicheren Spielweise am Ende klar mit 3:0 gewonnen.
Los wie die Feuerwehr legte Jens Büchner. Christof Marx auf der Gegenseite wusste nicht wie ihm geschieht, als er im ersten Durchgang mit 1:8 und 4:10 zurücklag. Alles sah nach einer klaren Sache aus. Marx aber gab keineswegs auf und übernahm nun das Heft. Acht Punkte in Folge holte sich der Wewerer. Auf der anderen Seite Schockstarre, was sonst?!
Anstatt die 2:1-Gesamtführung ins Visier zu nehmen, lief das Einzel jetzt in die genau entgegengesetzte Richtung. Marx punktete immer wieder mit seiner Rückhand. Jens fand keinen Anschluss mehr. Der war nach dem 0:3 enttäuscht: „Ich glaube, dass war der Knackpunkt im gesamten Spiel. Bringe ich den 1. Satz heim, kann ich gegen Christoph gewinnen. So war der Faden gerissen.“
Anstatt mit dem erhofften 2:1 in das Doppel zu gehen, rannte der WSV nun einem Rückstand hinterher. Die Wewerer im psychologischen Plus konnten zudem mit einem weiteren Erfolg die Weichen schon endgültig auf Sieg stellen.
Jens Büchner und Steffen Schulze legten sich gegen Christof Marx und Wolfgang Kirsch mächtig ins Zeug und siegte mit 11:6. Dann war es wieder soweit. 2. Satz, Verlängerung. Wer gewinnt? Richtig. Wieder ging ein Verlängerungssatz nicht an Weißenborn. Die Wewerer glichen aus. Auch wenn die Siegchance weiter da war, fehlte das letzte Quäntchen. Marx/Kirsch sicherten sich den Entscheidungssatz mit 11:7 und verdienten sich den Sieg.
Nun musste Steffen Schulze unbedingt gegen Wolfgang Kirsch gewinnen. Der Weißenborner war flink unterwegs und schnappte sich die meisten Bälle. Aber der 55-jährige Gegenüber spielte mit einer stoischen Ruhe und wartete in jedem Ballwechsel auf die entscheidende Chance. Nach vier Sätzen setzte sich Kirsch durch und verschaffte seinem Team damit den Siegpunkt zum 4:1.
Spielstatistik:
Weißenborn: Steffen Schulze (1 Punkt), Jens Büchner, Franziska Müller, Kai Breuer - Jens Büchner/Steffen Schulze; Wewer: Wolfgang Kirsch (2), Dominic Gundlach (+1), Christof Marx (1+1) - Wolfgang Kirsch/Christof Marx (1).
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Die beiden abschließenden Partien kamen noch zur Austragung. Kai Breuer spielte für Jens Büchner gegen Dominic Gundlach und Franziska Müller traf aus Christof Marx. Es wurde auf zwei Gewinnsätze gespielt.
Das Schicksal meinte es irgendwie ironisch aber treffend, denn beide Begegnung endete mit einem 10:12 im Entscheidungssatz.
Die Weißenborner nahmen es sportlich fair und gratulierten den Gästen aus Wewer zum Gesamtsieg.
Die hatten sich das Weiterkommen verdient. Das sah auch Kapitän Dominic Gundlach so und meinte: „Das Ergebnis von 4:1 war aber zu hoch. So deutlich war der Unterschied nicht.“ Den Weißenbornern wird das Kompliment Kraft und Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben geben.
Gundlach hatte sich zuvor bei dem fairen Publikum bedankt, das auch Punktgewinne seiner Mannschaft mit Beifall bedachte.
Die Wewerer freuten sich, in Weißenborn gewesen zu sein. Nach der Begrüßung an der Turnhalle mit Bratwürsten und Rostbräteln, besuchte die Delegation das Mühltal und das Lausnitzer Heimatmuseum. Der Spielerabend fand im „El Dorado“ statt.
Das Fazit des SCW-Tross: „Neben den Tischtennisfreunden aus Buchs aus der Schweiz waren die Weißenborner die mit großem Abstand besten Gastgeber, die wir bisher erleben durften. Gerne laden wir Euch zu einem Saisonvorbereitungsspiel im Juli oder August nächsten Jahres nach Paderborn eingeladen. Wir würden uns freuen, wenn wir hieraus eine neue Tradition entstehen lassen und regelmäßige Spiele gegeneinander austragen können.“
>>> Das Match aus Wewerer Sicht
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