Tischtennis: Vom 1. bis 3. März besuchten gleich sieben Weißenborner die Deutsche Tischtennis-Meisterschaft in Bamberg.
Freitag Vormittag setzte sich der von Mani gesteuerte erste WSV-PKW in Bewegung, um pünktlich beim Start der Titelkämpfe um 14.00 Uhr in der Stechert Arena zu sein. Zuvor ging es noch etwas Essen – im chinesischen Restaurant am Parkplatz der Arena und noch was einkaufen. Kaufland ist mit in die Anlage integriert.
Der 1. Tag sah die Qualigruppen, in denen sich schon sehr gute Spiele entwickelten. Der einzige Thüringer Starter war Erik Schreyer, der klar seine Grenzen aufgezeigt bekam. Obwohl von Mühlhausen-Fans begleitet, hatte er gegen seine Vorrundengegner nie eine reelle Chance. Drei Sätze gewann er lediglich.
Jens Kurkowksi vom TTC Holzhausen galt auch das Augenmerk. Der Sachse brachte es immerhin auf einen Sieg. Hermann Mühlbach (Jülich, früher u.a. Altenburg) wurde souveräner Gruppensieger (3:0-Spiele).
Sehr gut machten es die Damen aus unserem Nachbar-Bundesland. Die Starterinnen der Leutzscher Füchse Huong Do Thi und Linda Renner zogen ebenso in die Hauptrunde ein wie Anna Krieghoff (Chemnitz).
Was schon am Freitag auffiel, war die Leistungsdichte der deutschen Starter. Aufgrund der „Blockierung“ von Teamplätzen in der 1. Bundesliga durch die Legionäre, tummeln sich reihenweise Spitzenleute in den beiden 2. Bundesligen. Auch waren in Bamberg Spielerinnen und Spieler aus der dritten bzw. vierten Spielklasse, die bestimmt auch weiter oben antreten könnten.
Allein der TTC Ober-Erlenbach 1987, Gegner des SV Schott Jena in der Regionalliga, begeisterte mit seinen Startern Julian Mohr, Michael Mengel (Bruder des späteren Siegers Steffen und mit einer Mörderrückhand ausgestattet) und Dominik Scheja.
Rechtzeitig zur zweiten Einzelrunde der Männer war das zweite WSV-Auto in Bamberg angekommen und so erlebten wir auf tollen Plätzen (5. Reihe, zentral) die Spiele quasi hautnah mit.
Nach Abschluss der Partie ging es in unseren Ferienwohnungen am Jakobusweg. Die waren im übrigen vom Feinsten. Nah aber doch außerhalb von Bamberg gelegen. Mit dem Taxi waren es fünf Minuten bis zum Dom.
Wer mal in der fränkischen Stadt etwas länger bleiben will, sei die Unterkunft wärmstens empfohlen. Die Vermieter war sehr angenehm und nett. Das Frühstück war top!
Am Abend nutzten wir, als die Uhr schon auf 21.00 Uhr ging, ein Taxi und versuchten, in der Innenstadt noch etwas zum Essen zu bekommen.
Bei der Dichte an Kneipen war das kein Problem. Wir kehrten im Gasthausbrauerei Ambräusianum ein. Das war eine gute Entscheidung, denn das Essen war mehr als reichlich. Ein Teller hätte auch für zwei Leute gereicht. Das selbst gebraute Bier ist mal was anderes für die Geschmacksnerven.
Überhaupt ist jeder Bierliebhaber in Bamberg richtig. Bei der Fülle an Bieren ist für jeden etwas dabei. Und wer experimentierfreudig ist, der kann sich durch die ganzen Sorten durch wagen...
Am nächsten Morgen waren alle mehr oder weniger gut wach geworden. Einige brummte vom Schnarchen des Nachbarn noch der Kopf, aber im Grunde war die Vorfreude auf den Tag so groß, dass sie über allem stand.
Die Hauptrunde begann mit den Doppeln. Danach folgten die ersten Einzel. Der Sonnabend war der beste Tag zum Zuschauen, da einerseits viele Spiele zu sehen waren. Zum anderen war der Faktor Spannung groß geschrieben.
So knackte der „Sachsenteufel“ Alexander Flemming (Hipoltstein) Nationalspieler Patrick Baum (Düsseldorf) mit 4:2 und im Viertelfinale auch Ricardo Walther (Düsseldorf) mit 4:1. Lennart Wehking (1. FC Köln) schlug im Achtelfinale Christian Süß (Düsseldorf) mit 4:3 und, und, und...
Das war herrlichst mit anzuschauen. Auch die Damen zeigten beste Spiele. Jessica Göbel (TV Busenbach) wirkte äußerlich zwar wenig athletisch, aber attraktiver spielte keine in der Damenkonkurrenz. Aus der Halbdistanz zog und schlug sie hart. Top!
Für die Überraschung des Tages sorgte Katrin Mühlbach (Leutzsch), die in der Runde der letzten Vier Petrissa Solja (Linz) bezwang und plötzlich im Halbfinale stand...
Sonnabend war auch der am besten besuchte Turniertag. Der Turnierveranstalter sprach von 2.700 Zuschauer. Sonntag waren es dann 2.600.
Die Versorgung in der Stechart Arena ließ keine Wünsche offen. Pizza, Würstchen, Flammkuchen bis hin zum Bierchen gab es alles. Tischtennis-Stände gab es auch eine ganze Reihe Außer Andro bzw. Schöler&Micke war alles da.
Was zeitweise nicht da war, war frische Luft. Als die letzten Spiele am Samstagabend liefen, brauchte jeder Zuschauer eigentlich eine Atemmaske. Die Lüftung war auf Wunsch der Spieler (gefühlt) ausgeschaltet. Das hatte massig Schweißperlen auf der Stirn und unter den Achseln zur Folge. In der Halle wurde die Wärme und Atemluft zeitweise unerträglich.
Als wir nach dem letzten Ballwechsel zum Chinesen unterhalb der Arena gingen, wurde der Flüssigkeitsverlust wieder ausgeglichen.
Von der Luft her wurde es am Finaltag ein wenig besser.
Die Halbfinals und Endspiele lebten zumeist von einem spannenden Verlauf. Das Herren-Finale mit einem kämpfenden und deswegen verdienten Überraschungssieger Steffen Mengel (Frickenhausen) (4:3) gegen Timo Boll war der krönende Abschluss.
Was bei den Damen auffiel, waren die wechselnde Kleidchenfarben von Zhenqi Barthel. Spielerisch durchaus ansprechend, konnte man den Eindruck aber nicht loswerden, dass die „Madame“ sportlich zulegen würde, wenn sie nicht so viel Zeit in Schminken und Schönsein stecken würde. Für ihr Image war das divenhafte Auftreten keine Werbung.
Welche Gefühlslage in der Damenspitze herrschen muss, zeigte sich im Doppelfinale. Zhenqi Barthel und die gerade eingedeutsche Shan Xiaona (beide Kroppach) standen Sabine Winter (Kolbenmoor) und Petrissa Solja gegenüber. Die Zuschauer waren nur auf der Seite der beiden deutschen Nationalspielerinnen. Nach Spielende gab es kein Shakehand zwischen den beiden Paaren. Schwach und ohne Vorbildwirkung für die vielen jungen Zuschauer.
Alle WSV'ler kamen gut heim. Sebastian musste schon etwas früher weg, da er am Abend noch zu seiner Arbeitsstelle musste und bekam so mit Steffen den Sensationssieg von Mengel nicht in seiner Gänze mit.
Dienstagabend beim Training ist Auswertung der Wochenendtour, die grundsätzlich in den meisten Punkten schon steht: Angenehme drei Tage, ein tolle Truppe und beste Unterhaltung durch die Tischtennis(nicht)profis!
Hier die Ergebnisse für alle Interessierten:
Herren-Einzel, Finale
Timo Boll - Steffen Mengel 3:4 (-4,8,-8,6,5,-12,-7)
Halbfinale
Timo Boll - Alexander Flemming 4:0 (5, 9, 10, 3)
Zoltan Fejer-Konnerth - Steffen Mengel 3:4 (5, -8, 7, -9, 7, -9, -11)
Damen-Einzel
Finale
Shan Xiaona - Zhenqi Barthel 4:2 (6, 6, -6, 7, -8, 7)
Halbfinale
Zhenqi Barthel - Kristin Silbereisen 4:0 (10, 6, 5, 8)
Kathrin Mühlbach - Shan Xiaona 0:4 (-9, -3, -7, -7)
Damen-Doppel
Finale
Sabine Winter/Petrissa Solja - Shan Xiaona/Zhenqi Barthel 4:2 (-8,-7,5,9,4,3)
Halbfinale
Alina Heck/Kristin Silbereisen - Sabine Winter/Petrissa Solja 2:4 (-0, -12, 8, 6, -3, -5)
Tanja Krämer/Nadine Bollmeier - Shan Xiaona/Zhenqi Barthel 1:4 (-5, -2, 8, -8, -6)
Herren-Doppel
Finale
Nico Christ/Lennart Wehking - Alexander Flemming/Jörg Schlichter 1:4 (-9, -3, 8, -10, -10)
Halbfinale
Deniz Aydin/SebastianBorchardt - Nico Christ/Lennart Wehking 0:4 (-6, -5, -6, -7)
Philipp Floritz/Zoltan Fejer-Konnerth - Alexander Flemming/Jörg Schlichter 3:4 (7, 12, 8, -8, -9, -7, -5)