Tischtennis: Franziska Müller war am Wochenende in Altenburg bei den Landesmeisterschaften im Einsatz und brachte Bronze im Doppel mit nach Hause.
Im Einzel erwischte Franzi eine starke Gruppe. Gleich im ersten Spiel sah sie sich Lokalmatadorin Sophie Schädlich gegenüber. Mit 2:1 führte Franzi, brachte die Partie aber leider nicht nach Hause.
Wenig Feingefühl zeigte KFA-Vorsitzender Heiko Meierhof aus Eisenberg, der die für Schott Jena spielende Schädlich coachte und anfeuerte, während Sophies Mannschaftskameraden zu Zehnt auf der Tribüne saßen...
Nachdem Franzi Georgiev (TTC HS Schwarza) mit 3:0 schlagen konnte, wurde es noch einmal ganz eng, denn auch gegen Grundick (Großbreitenbach) reichte eine 2:1-Satzführung nicht aus.
Am Ende hatte die WSV-Spielerin das Glück des Tüchtigen, denn Georgievs 3:0-Sieg gegen Grudnick bedeutete die nötige Schützenhilfe.
Im Achtelfinale traf Franzi auf eine spielerisch stark verbesserte Reith (Leimbach) und unterlag etwas zu hoch mit 0:4. Franzi: „Das Los war gut, aber ich bin nicht ins Spiel gekommen.“
Im Mixed spielte sie nach dem kurzfristigen Ausfall von Ewert (Jena) mit Nachrücker Quedenfeldt (Themar). Gegen Brade/Sippel (Hildburghausen/Mühlhausen) gelang in der 1. Runde ein klares 3:0.
Danach war die Hürde Schneider/Dömming (Schwarza) zu groß (1:3).
Mit Christiane Frank (Schlotheim) war Franzi ungesetzt und erspielte sich am Ende einen 3. Rang. „Es hätte mehr sein müssen“, resümierte Franzi nach der Partie. Mit 2:1-Sätzen und 6:2 hatten sie im Halbfinale gegen Schneider/Volkmann (Schwarza) geführt und doch nicht gewonnen.
Zuvor hatten Frank/Müller Hoffmann/Georgiev (Schwarza) mit 3:0 und Schädlich/Nestler (Jena) mit 3:2 ausgeschaltet.
Der Thüringer Tischtennis-Verband schreibt auf seiner Homepage: „Die ausrichtenden Vereine SV Aufbau Altenburg und TSV Nobitz schufen in der Sport- und Kulturhalle 'Goldener Pflug' mit viel Liebe zum Detail ausgezeichnete Spielbedingungen.“
Dieser Einschätzung pflichten Franziska Müller und unser Schiedsrichter Sebastian Darr bei: „Was Aufbau und Nobitz auf die Beine gestellt haben, war toll. Jeder Teilnehmer hat zur Begrüßung einen Beutel mit Altenburger Spezialitäten bekommen. Der Rahmen der Veranstaltung war hervorragend.“
Einzig der Verband mit seinen Verantwortlichen schaffte es wieder einmal, bei allem nciht hoch genug einzuschätzenden Engagement fehlende Fachkompetenz an den Tag zu legen.
Die Setzliste bei den Damen war nicht transparent und logisch. Eine Jacqueline Schneider irgendwo im Mittelfeld zu platzieren (in ihrer Gruppe sogar nur an Position 2) anstatt unter den besten Drei des Teilnehmerfeldes, ist nicht nachvollziehbar und hatte zur Folge, dass die Schwarzaerin schon im Viertelfinale auf die Altenburgerin Sophie Schädlich traf. Das Jungtalente flog raus und das Turnier hatte ein mögliches Finalspiel schon in der Runde der letzten Acht gesehen.
Überhaupt, die Gruppenzusammensetzung war schon mehr als fragwürdig.
In der Vorrunde kamen Gruppen wie Fischer, Popovska, Luthardt und Wiegand zu Stande - eine Todesgruppe wie die von Franzi, in der Schädlich, Grudnick und Georgiev spielten. Franzi zählt locker zu den besten 10 Spielerinnen und wird als Ostthüringer Meisterin an Position 4 einer Gruppe gesteckt, weil sie nicht beim Top 16 gespielt hat. In andere Gruppen brauchte man dagegen kein Prophet sein, wer die jeweils beiden Endrundenteilnehmerinnen sein werden.
Dass vor dem Turnier mit der Jenaerin Jarsetz eine gesetzte Spielerin ausfiel, hätte zudem eine Neuauslosung notwendig gemacht. Das wurde nicht praktiziert. Die geänderte Konstellation fand keinerlei Berücksichtigung. An ihren Gruppenplatz 1 setzte man einfach Ersatzspielerin Nestler. Ein Armutszeugnis für die Turnierleitung und für die Teilnehmerinnen eine Farce.
Dass Spieler wie Spielerinnen vor dem Turnier nicht darüber informiert worden - genauso wenig wie die Zuschauer -, wie die Paarungen für die Erst- und Zweitplazierten in den Achtelfinals aussehen werden, reiht sich nahtlos in die schaurige sportliche Leitung ein.
Der Tischtennissport hat es allgemein schwer. Wenn aber rührige Vereine beste Bedingungen schaffen und Zuschauer in die Halle locken, dann wären zudem entsprechende Informationen über die Lautsprecher sinnvoll. „An Tisch 1 spielen … und ...“ Keine Ansagen, woher die Spieler kommen und keine weiteren Informationen zu ihnen, vielleicht, dass der an Tisch 1 schon fünfmal Landesmeister war. Jeder sportneutrale Besucher konnte sich in Altenburg Tischtennis anschauen, aber wer wo spielte und warum, da konnten nur fachkundige Zuschauer einen Durchblick haben.
Die Sportfachverbände wie der Thüringer Tischtennis-Verband bringen sich immer wieder gezielt in die Kritik. Unzureichende Fachkompetenz bei Turnieren, fehlende Kommunikation zu den Vereinen, keinen Blick für die Basis, keine Konzepte zur allgemeinen Entwicklung des Tischtennissports im Freistaat und null Transparenz zeichnen die Arbeit der Erfurter Führungsriege aus. Unser Sport wird nur noch verwaltet. Beim Thüringer Tischtennis-Verband bleibt alles beim Alten. Wie es anders geht, zeigten die fleißigen Organisatoren von Aufbau Altenburg und Nobitz. Mit Engagement und Charme setzten sie die TeilnehmerInnen und damit den Sport in den Mittelpunkt.