Verein: In Erfurt war am Montagabend Sebastian Darr und erhielt eine Ehrung. Hier der Bericht des Landessportbundes.

Ohne Ehrenamt gäbe es keinen Breitensport und keine Thüringer Weltmeister. Knapp 60.000 Thüringer bewegen derzeit den Thüringer Sport - ehrenamtlich. Stellvertretend für diese 60.000 würdigte der Landessportbund Thüringen am 3. Dezember 67 Trainer und Übungsleiter, Kampf- und Schiedsrichter sowie Sportorganisatoren für ihre ehrenamtliche Verdienste zur Entwicklung des Thüringer Sports. Jedes Jahr können Kreis- und Stadtsportbünde sowie Sportfachverbände Vorschläge unterbreiten, wer in den einzelnen Kategorien geehrt werden soll.

„Dies ist ein öffentliches Dankeschön für alle, die viele Stunden unentgeltlich im Sport aktiv sind.“, so LSB-Präsident Peter Gösel bei der Auszeichnungsveranstaltung im Barocksaal der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt. Die Ehrenurkunden und Geschenke übergab er zusammen mit Dr. Hartmut Schubert, Staatssekretär im Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, der zudem die Sportplakette des Freistaates Thüringen überreichte. Die auf Landesebene höchste staatliche Auszeichnung im Sport ging diesmal an acht Personen.
 
Peter Gösel weiß um die enorme Leistung von ihnen allen: „Ohne sie würde der Sport nicht funktionieren und die Gesellschaft wäre um vieles ärmer.“ Das langjährige Engagement der Geehrten ist umso mehr hervorzuheben, wenn man die neuesten Zahlen des Sportentwicklungsberichts der Sporthochschule Köln sieht.“ Knapp die Hälfte der 3.467 Thüringer Sportvereine hat inzwischen Probleme bei der Nachbesetzung von ehrenamtlichen Funktionsträgern – vom Schatzmeister bis zum Schriftführer und Übungsleiter. Fast zehn Prozent sehen sogar ihre Existenz bedroht. Im Durchschnitt ist der Ehrenamtliche im Thüringer Sport 48 Jahre alt, bei den ehrenamtlichen Geschäftsführern beträgt der Altersschnitt 57 Jahre. „Diese Zahlen sind bedenklich für die Zukunftsfähigkeit von Vereinen“, ruft Gösel zum Handeln auf.
 
Um dem rückläufigen Trend entgegen zu steuern, hat der Landessportbund u.a. eine thüringenweite Kampagne mit dem Titel „Ehrenamt – Wir tragen den Sport“ initiiert. Auf der Kampagnen-Homepage sind alle Thüringer dazu aufgerufen, dem Ehrenamt im Vereinssport ein Gesicht zu geben. Oft agieren die Ehrenamtlichen im Hintergrund, die Kampagne rückt genau sie in den Mittelpunkt. Dazu sollen Fotos in Berufs- oder Alltagskleidung beim Ausüben des Ehrenamts eingestellt werden, um zu zeigen, dass jeder, unabhängig von beruflicher, familiärer oder gesellschaftlicher Situation ein Ehrenamt ausüben kann. Ab 2013 werden einige dieser authentischen „Gesichter des Sports“ ausgewählt und auf Plakaten, in Anzeigen und Postkarten veröffentlicht. Infos und Anmeldung unter www.WirTragenDenSport.de.
 
25.000 Thüringer sind ehrenamtlich in einem Vorstand im Sport tätig, rund 21.000 als Trainer oder Übungsleiter freiwillig engagiert, 10.000 als Kampf- und Schiedsrichter und etwa 4.000 als freiwillige Helfer bei Sportveranstaltungen oder der Sportstättenpflege. Das bedeutet rund 17,9 Stunden Aufwand monatlich für jeden Einzelnen. Zusammen erbringen sie eine Arbeitsleistung von ca. 1 Million Stunden pro Monat. Damit erbringen sie einen Mehrwert von 190 Millionen Euro im Jahr für die Gesellschaft. Dies könnte der Staat nicht ansatzweise aufbringen.

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