Tischtennis: Ende der 1960er Jahre bestimmte ein Trio bestehend aus Norbert Drescher (Außenhandel Berlin), Wolfgang Reschke und Wolfgang Rauscher (beide BSG Carl Zeiss Jena) den Tischtennisnachwuchssport in der DDR. Wolfgang erinnert sich an die Zeiten.

 



Wir nahmen an zahlreichen internationalen Turnieren teil,u.a. In Odessa,Bukarest, Sofia,Warschau und Bratislava.

1969 nahmen wir in dieser Besetzung an den Jugend-Europameisterschaften im damaligen Leningrad teil. Einer unserer Gegner war die schwedische Auswahl, die mit dem späteren Einzel Welt-und Europameister Stellan Bengtsson spielte.

Da wir damals in der DDR fast unter Profibedingungen trainierten war der Abstand zur europäischen Spitze (Schweden, Ungarn usw.) nicht groß.

Ich gleichen Jahr fuhren wir nach Helsinki zum Victor-Barna-Cup. Mit Zwischenstopps in Kopenhagen und Stockholm weilten wir eine Woche in Finnland. Für uns junge Sportler ein Riesenerlebnis, weil die Grenzen in dieser Richtung eigentlich dicht waren.Wir kamen aus dem Staunen nicht raus, wie „SCHLECHT“ es unserem Klassenfeind geht.

Sportlich lief es sehr gut. Mit der Mannschaft gewannen wir ohne Niederlage das Turnier. Im Einzel lief es noch besser. Ich war in der Form meines Lebens. Ich gewann gegen die Nr.1 und 2 der finnischen Herren-Rangliste und besiegte im Endspiel, welches vom finnischen Fernsehen übertragen wurde, den schwedischen Ex-Nationalspieler B.Mellström.

Mellström errang zum Beispiel bei den TT-Europameisterschaften 1962 in Westberlin im Einzel den 3.Platz und mit der Mannschaft den 2.Platz.

Was in dem Artikel der DDR-Tischtenniszeitung unerwähnt blieb,es hat auch eine westdeutsche Mannschaft aus Heidelberg teilgenommen. Das sahen die DDR-Sportfunktionäre sehr ungern, denn jeder Kontakt mit dem Klassenfeind sollte vermieden werden. Wir und die Sportler aus Heidelberg waren da natürlich anderer Meinung. Auf Grund meiner guten sportlichen Leistungen versuchten sie, mich zu überreden nicht in die DDR zurück zu kehren.

Vom Leistungsvermögen hätte ich in der BRD-Bundesliga spielen können. Neben einem Arbeitsplatz boten sie mir ein Nettogehalt von 3000 DM. Für damalige Verhältnisse im Tischtennis war das ein gutes Angebot. Ich habe lange überlegt bin dann aber doch in die schöne DDR zurück. ;)

 

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