Und zwar bei Weltcups, die bei weiten nicht im Mittelpunkt des Sport-Interesses stehen und nur eine Minderheit von Enthusiasten begeistert. Harald Hirschfeld bereitet sich auf die internationalen Wettkämpfe im Fesselflug vor, die 2012 wieder ausgetragen werden.
Unter den Kennern werden die Wettbewerbe auch „Fuchsjagden“ genannt. Harald Hirschfeld, der einst aktive „Fuchsjäger“, der sich seit mehr als 50 Jahren dem Modellflugsport mit Leib und Seele verschrieben hat, erläuterte: „Die Fesselfliegerei wird so genannte, weil die Piloten der sehr leichten Flieger immer zu zweit im Ring stehen und die Modelle an Seilen befestigt sind. Am Heck der Flieger hängen lange Bänder, die an Fuchsschwänze erinnern. Die Piloten müssen mit Geschick versuchen, mit dem Propeller ihrer Maschine, das Band des Gegners zu treffen und zu kappen. Die Sportler stehen auf dem Wettkampfplatz genau in der Mitte. Und ich als Schiedsrichter dazwischen.“
Harald Hirschfeld achtet darauf, dass sich die Aktiven nicht ins Gehege kommen und Fair bleiben. Verheddern sich die Seile, an denen die Modelle geführt werden, bricht der Schiri ab. „Im Eifer des Gefechts, denn die Modelle bewegen sich mit rasanter Geschwindigkeit am Himmel, passiert es schon, dass sich die Gegner rangeln. Hinzu kommen noch sprachliche Probleme, weil die Starter verschiedener Länder im Ring stehen“, sagte Harald und zeigte eines seiner Flugmodelle, mit denen er früher selbst in die „Gegner“ jagte.
Den bekannten Fuchsjäger aus Tautenhain kennen die Leute der Region sehr gut. Hatte Hirschfeld doch vor einigen Jahren noch die Wettkämpfe für die Weltcups im Fesselfliegen ins Holzland geholt. In den 90iger Jahren trafen sich die Flieger in der Kiesgrube im Oberdorf Tautenhains. Später wurde es hier zu eng am Himmel. Die Arena wurde auf dem Areal an „Kühns Höhe“ verlagert. „Bei uns starteten Koryphäen des Fesselflugs“, erinnerte sich Harald Hirschfeld und fügte an: „Zu ihnen gehörte unter anderen Stanislaw Schornyy aus Kiew (Ukraine). Dem war der Weg nach Tautenhain nicht zu weit, wenn er im Weltcup-Fieber war. Er gehört heute noch zu den Champions.“
Bei Harald hatte alles mit einem simpel gefalteten Papierflieger begonnen. Das war in den 50iger Jahren. Alles was fliegt fasziniert ihn. Elfriede, seine Frau, bestätigte das: „Wenn wir mit dem Auto durch die Gegend fahren, schaut Harald immer gen Himmel. Da muss ich drauf achten, dass er auch die Straße im Auge behält.“
Zur „Fuchsjagd“ kam er in den 60igern. Da wurde in Gera die Fesselflug-Anlage eingeweiht. Mit dem 24. Holzlandpokal, der 2003 ausgetragen wurde, kam das finanzielle aus für den Modellbauclub Holzland. Harald blieb dem Hobby treu und ist zusammen Stephan Weise (Tautenhain) dem Weißenborner Sportverein beigetreten und hat, wie oben schon erwähnt, als Schiedsrichter mit Internationale Lizenz noch immer Anteil den spektakulären „Fuchsjagden“. Er sagte: „Die Saison beginnt für mich in Bitterfeld und in Sebnitz (bei Bad Schandau). Hier beginnen die Wettkämpfe für das Weltcup-Jahr 2012 und für den Drei-Länder-Pokal Schweden, Deutschland und Dänemark.
(du)