Tischtennis: Der an den Sportausschuss des Thüringer Tischtennis-Verbandes gestellte Antrag auf eine Sondergenehmigung für Franziska Müller, um auch in der Herren-Verbandsliga zu spielen, wurde abgelehnt.

 

 Thomas Baier, Vizepräsident Sport, antwortete im Auftrag des Sportausschusses: „Leider kann der Antrag auf Freigabe für die Sportlerin Franziska Müller nicht positiv beschieden werden. Alle Mitglieder des Sportausschusses haben eine solche Sonderregelung auf Einsatz in höheren Männerspielklassen klar abgelehnt.
Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) lässt gemäß Wettspielordnung 11.2. i.V. 11.7. Ausnahmen für gemischte Mannschaften nur unterhalb der sechsthöchsten Spielklasse (bei uns bis 1. Bezirksliga) zu.“

Weißenborn hatte im Vorfeld mit der Leistungsstärke von Franziska Müller argumentiert.
Jens Büchner, der sich um die Formulierung gekümmert hat: „Wenn nach Ansicht der Mitglieder eine Sondergenehmigung nicht möglich ist, dann müssen wir das akzeptieren und tun das auch.“

Aus seiner Sicht gibt es jedoch ein Aber: „Die Entscheidung und Begründung mit den Paragrafen vom DTTB, den der Thüringer Tischtennis-Verband (TTTV) ansonsten vehement kritisiert, sind enttäuschend.“ Eine Sonderregelung ist immer möglich.

Vor Jahresfrist wurde schon einmal ein gleicher Antrag abgeschmettert. Der Gothaer SV wollte mit Heike Hülß, mehrfache Landesmeisterin, in der Verbandsliga spielen und sagte "Nein".
Der Sportausschuss blieb jetzt bei seiner Haltung, obwohl Franziska ebenso zu dem kleinen Stamm von niveaustärkeren Spielerinnen im Freistaat gehört – und zuletzt an jedem Turnier auf Landesebene teilgenommen hat.

Spielberechtigungen für Hülß und Müller wären aufgrund der objektiv vorliegenden Gründe, überhaupt in einer Herrenklasse zu spielen, und für den Damensport sicherlich nicht abträglich gewesen.

Jens Büchner: „Motivierend für eine Sportlerin und eine Entscheidung für den Sport ist der Beschluss auf alle Fälle nicht. Die Paragrafen wurden korrekt angewandt. Das ist ok. Jedoch dürfen Paragrafen nicht über allem stehen.“

Empfehlenswert erscheint in diesem Zusammenhang ein Konzept für den Mädchen- und Damensport insgesamt. In dem Bereich gibt es seit Jahren Probleme. Derzeit spielen drei Mannschaften überregional, d.h. von der Oberliga aufwärts. Darunter, in der tiefsten Spielklasse Thüringens, die gleichzeitig die höchste im Freistaat ist, kamen lediglich neun Mannschaften ins Ziel. Ein Team wurde gestrichen.
Zuletzt waren u.a. die Bezirksmeisterschaften in Ostthüringen kaum noch spielenswert. Es gab nur wenige Teilnehmerinnen.

Ansätze, wie ein gutes Niveau bei einer relativ kleinen Anzahl von Spielerinnen möglich ist, leben andere Länder vor. In Österreich dürfen Frauen bis zur Bundesliga mitspielen. In den Niederlanden ist das auch in Liga eins möglich.

Mit dem Blick auf die demografische Entwicklung und der Schwierigkeit, Kinder für den Tischtennissport zu begeistern, empfehlen sich neue Ansätze – auch im Wettspielbetrieb.

Dass Weißenborn dazu Ideen mit einbringt, zeigen die drei vom Kreisverband Saale-Holzland an den Verbandstag des TTTV gestellten Anträge. An denen hatte der WSV maßgeblichen Anteil.

In welcher Liga die 1. Herrenmannschaft nun im kommenden Jahr antreten wird, darüber soll in Kürze entschieden werden.

 

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