Dieser findet am Mittwoch, dem 4. Mai 2011, um 17.30 Uhr in Gera in der Gaststätte des Vereinsheims Liebschwitz am Sportplatz Liebschwitz, Zwickauer Straße, statt.
Der scheidende Vorsitzende hat mit den Unterlagen folgende Einschätzung der Situation des Tischtennissports in unserer Region weitergegeben:
Bericht des Vorsitzenden
Liebe Sportfreundinnen, liebe Sportfreunde,
mit dem heutigen 7. Bezirkstag (BT) können wir der Geschichte des Tischtennissportes in Ostthüringen (OT) weitere 3 Jahre hinzufügen. Bald wird sich sicher niemand mehr dafür interessieren. Dennoch möchte ich diesen Bericht damit beginnen, wenigstens einmal daran zu erinnern, denn meines Wissens ist das in unserem Verband leider mit keiner Silbe erfolgt, dass sich die Neugründung des Thüringer TTV im vergangenen Jahr zum 20. Mal jährte.
Der Gründungsverbandstag fand nämlich am 16. Juni 1990 in Suhl stattfand. Damit entstand zu diesem Zeitpunkt aus dem BFA Gera de facto auch der Sportbezirk Ostthüringen, dem sich die damaligen Kreise Altenburg und Schmölln anschlossen. Der 1.BT OT fand jedoch erst am 8. Mai 1993 in Gera statt. Vielleicht findet sich in 2 Jahren jemand, der einmal daran erinnert.
Wie schon zum 6. BT 2008 kann ich feststellen, dass die Basis für den Tischtennissport in OT auch in den letzten 3 Jahren halbwegs erhalten geblieben ist. Allerdings ist die Zahl der Vereine und der Aktiven geringfügig zurückgegangen:
01.01.2008: 80 Vereine - 1876 Aktive, davon Nachwuchs 444
01.01.2011: 77 Vereine - 1818 Aktive, davon Nachwuchs 435.
Zu denken sollte uns jedoch geben, dass es diesen Rückgang innerhalb des TTTV nur in OT gibt, in Nord- und besonders Südthüringen ist die Zahl der Aktiven in diesem Zeitraum gestiegen.
Deshalb möchte ich die Aktivenzahlen in den einzelnen KV etwas näher betrachten. Auch in OT sind diese in 3 KV gestiegen:
KV SOK: gesamt 208 > 254 Nachwuchs 56 > 93
KV SHK: gesamt 107 > 133 37 > 48
KV Gera: gesamt 377 > 387 79 > 86
Nur geringfügig zurückgegangen sind die Zahlen im KV ABG (338 > 335, 98 > 95), aber in den KV Jena, Saalfeld-Rudolstadt und Greiz (hier außer Nachwuchs), sollte man sich schon einmal Gedanken über Gründe für die nachfolgenden Rückgänge machen:
KV Jena: gesamt 244 > 188 Nachwuchs 59 > 24 !!
KV SLF: gesamt 352 > 314 76 > 61
KV GRZ: gesamt 250 > 207 / 79 > 86 /.
Zu den sportlichen Ergebnissen der Ostthüringer Aktiven äußern sich sicher die zuständigen Fachwarte ausführlicher.
Ich möchte jedoch zumindest hervorheben, dass es in den letzten 3 Jahren wiederum vor allem die Vereine Post SV Zeulenroda und SV Schott Jena waren, die den BV OT auch überregional großartig vertreten haben. Dabei gelang der 1. Herrenmannschaft des Post SV im Spieljahr 2009/10 mit dem 2. Tabellenplatz in der erstmals wieder eingleisigen Regionalliga Südwest sogar der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.
Doch danach musste der Verein auch erfahren, wie eng Erfolg und Leid beieinander liegen können. Aus den bekannten Gründen verließen die aus dem eigenen Nachwuchs hervorgegangenen Gebrüder TranLe und auch der Publikumsliebling aus dem benachbarten Reichenbach Erik Schreyer den Verein gen Westen, so dass der Rückzug der Mannschaft in die Oberliga unumgänglich war.
Doch auch hier spielen die Postler erfreulicherweise mit 3 Nachwuchstalenten aus Ostthüringen und einem aus Südthüringen eine gute Rolle. Gleiches gilt auch für die 1. Herrenmannschaft des SV Schott Jena, die nach dem sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga im Spieljahr 2009/10 sofort den 3. Tabellenplatz belegte und in diesem Spieljahr sogar auf dem Sprung in die Regionalliga steht.
Etabliert hat sich in der Oberliga zudem die junge Damenmannschaft des Post SV Zeulenroda. Ansonsten jedoch ist der Spielbetrieb bei den Damen ein trauriges Kapitel und vor allem seit dem letzten BT trotz guter Vorstellungen weiter rückläufig. Neben den Damen des Post SV Zeulenroda gibt es in OT gerade einmal noch 2 Damenmannschaften (SV Schott Jena und TSV 1880 Rüdersdorf), die Punktspiele bestreiten. Die Ostthüringer EM 2009 mit 12, 2010 mit 11 Damen und die Endrangliste 2010 mit 8 Damen kann man schon als Farce bezeichnen. Nach wie vor ist mir unverständlich, warum nicht alle der auf Bezirks- und Kreisebene in Herrenmannschaften spielenden Damen wenigsten ein- oder zweimal im Jahr an den Individualwettbewerben der Damen teilnehmen.
Aber das Dilemma beginnt schon im Nachwuchsbereich und, wie ich beim Bezirksausscheid OT der Mini-Meisterschaften im März ernüchternd feststellen musste, schon bei den Minis. Während OT also bei den männlichen Schülern und Jugendlichen das Niveau in Thüringen mitbestimmt und die einzigen deutschen D/C-Kaderspieler unseres Verbandes (Leonhard Süß und Kevin Meierhof) stellt, steht im weiblichen Bereich Sophie Schädlich allein auf weiter Flur. Positiv zu bewerten ist die Stabilität in der Jugend-Bezirksliga und hier zeigt sich, dass neben unseren beiden v. g. „Leuchttürmen“, wie man heute gern sagt, auch in den beiden Geraer Vereinen VfL 1990 und Post SV, aber auch bei Aufbau Altenburg oder dem VfB Schleiz u. a. erfolgreiche Nachwuchsarbeit geleistet wird.
Insgesamt kann ich feststellen, dass in den zurückliegenden 3 Spieljahren in unserem BV die Mannschafts- und Individualwettbewerbe aller Altersklassen reibungslos und auf gutem Niveau durchgeführt worden sind. Deshalb ist es mir ein großes Bedürfnis, mich bei allen Fachwarten, Staffelleitern und den Mitarbeitern in den Ausschüssen unseres BV, die daran ganz entscheidenden Anteil haben und in der nun zu Ende gehenden Wahlperiode wieder eine hervorragende, stets zuverlässige und oft sehr zeitaufwendige ehrenamtliche Arbeit geleistet haben, ganz herzlich zu bedanken.
Unterstrichen wird dies auch durch die hohe Stabilität in der Besetzung von Vorstand und den Ausschüssen des BV. Im Verlaufe der letzten 3 Jahre sind lediglich auf eigenen Wunsch der langjährige verdienstvolle Staffelleiter Dieter Lindner und berufsbedingt der Bearbeiter der B-Schüler Michael Schramm aus diesen Gremien ausgeschieden. Mit Stephan Schößler und Marcus Bauer wurden erfreulicherweise schnell gute Nachfolger gefunden.
Der erweiterte Vorstand des BV hat jedes Jahr einmal beraten und die erforderlichen Entscheidungen und Festlegungen für die weitere Arbeit und die Durchführung des Wettkampfbetriebes getroffen.
Weitere 3 Spieljahre konnten wir den KV, den Vereinen und allen auf Bezirksebene aktiven Spielerinnen und Spielern ein Jahrbuch zur Verfügung stellen. Trotz der neuen Medien, die bei kurzfristigen Angelegenheiten natürlich vorteilhafter sind, war dies für viele ein wichtiges Arbeits- oder zumindest Informationsmaterial. Ein besonderer Dank gilt deshalb unserem Fachwart Einzelsport Heiko Schneider, der diese aufwendige Arbeit nun schon zum dritten Mal in ausgezeichneter Qualität bewältigt hat.
Grundprinzip der Arbeit im gesamten BV OT war stets der sparsame Umgang mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel, woran seit 1999 vor allem unser Kassenwart Martina Lang entscheidenden Anteil hat.
Dadurch gelang es, die z. T. noch aus den neunziger Jahren resultierenden Rücklagen konstant zu halten und damit seit 2008 die Nachwuchsarbeit in den Stützpunkten und Vereinen des BV finanziell zu unterstützen. Außerdem sind wir wohl der einzige BV in Thüringen, der jedes Jahr einen Vergleichskampf einer Schüler-Bezirksauswahl (mit dem Sportbezirk Oberfranken) organisiert und finanziert und auch einer C-Schülerauswahl die Teilnahme am Bayerischen Sparkassenpokal ermöglicht.
Ich muss den 7. BT jedoch darauf hinweisen, dass seit 2 Jahren diese solide finanzielle Basis, durch den basisfernen Beschluss des Vorstandes des TTTV, einen erheblichen Teil der Zuwendungen der BV an die Anzahl der aktiven Nachwuchsspieler zu koppeln, nicht mehr gesichert ist.
Die Zuwendungen für den BV OT haben sich dadurch um rund 1000,- € pro Jahr verringert. So ergibt sich in der Bezirkskasse für 2010 auch bereits ein Minus von 380,- € (ohne Berücksichtigung der Nachwuchsunterstützung von 1.250,- €).
Der neue Vorstand wird also nicht umhin kommen zukünftig Einsparungen vor- und damit Niveauverluste hinzunehmen. Für eine Bezirksmeisterschaft z. B. werden nun einmal unabhängig von der Teilnehmerzahl 6 Pokale, 24 Urkunden und eine Turnierleitung benötigt!
Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,
wie Euch bekannt ist, werde ich nach nahezu 28 Jahren als Vorsitzender des BFA Gera und des BV OT heute nicht mehr für dieses Amt kandidieren.
Ich möchte deshalb dieses Forum nutzen, den vielen Mitstreitern über diesen langen Zeitraum im Bezirksverband, den Kreisverbänden und den Vereinen ganz herzlich für die gute, stets konstruktive und kameradschaftlich Mit- und Zusammenarbeit zu danken.
Ich wünsche unserem BV auch weiterhin eine erfolgreiche Arbeit für den Tischtennissport in Ostthüringen.
Meine größte Freude wäre, wenn es in der Reihe der Vorsitzenden seit 1953 Kurt Rößler (Eisenberg), Manfred Hübner (Gera), Fritz Dittmann (Gera), Karl-Heinz Magister (Gera), Günther Wolfrum (Greiz), Bernd Schmidt (Jena), Ulrich Rau (Saalfeld, amtierend) und Johannes Altenburger (Gera) doch noch einen Nachfolger geben würde.
Johannes Altenburger