Tischtennis [05.04.2017/bj]: Mit dem 18. und letzten Spieltag wird am Sonnabend die Saison für die 1. Mannschaft des Weißenborner SV 1882 beschlossen. Im Holzland stellt sich erstmals überhaupt der Bischlebener SV vor. Eine Premiere – und doch ein Abschied.
Verbandsliga-Staffel Ost – Sa. 08.04.17 – 14.00 Uhr
Weißenborner SV 1882 – Bischlebener SV
Es wird ein besonderes Spiel. Nicht, weil die Bischlebener als praktisch feststehender Vizemeister nach zwei Niederlagen noch einmal zeigen wollen, warum sie über die Relegation noch die Möglichkeit haben, in die Thüringenliga aufzusteigen. Auch nicht, weil für die Weißenborner alles andere als eine nächste zu erwartende Niederlage völlig überraschend wäre.
Nein, mit der Begegnung geht ein Stück Vereinsgeschichte zu Ende, dass der WSV seit 1991, als die Verbandsliga eingeführt wurde, geschrieben hat.
Weißenborn war als kleinster Ort unter den 20 Verbandsligagründungsmannschaften. Insgesamt 14 Jahre gehörte der WSV der zweithöchsten Spielklasse an. Zwei 4. Plätze ragten heraus. Nach der Saison 1993/94 spielten die Holzländer 1995/96 noch stärker und wären mit einem weiteren Sieg ins Thüringer Oberhaus eingezogen.
Jens Büchner, der mit 192 Partie in elf Serien als Stammspieler auf die meisten Einsätze zurückblicken kann, stellt die aktuelle Mannschaft in den Fokus: „Als Vereinsvorsitzender ziehe ich den Hut, dass die Jungs, von denen vier im vergangenen Jahr noch drei Ligen tiefer gespielt haben, so zusammenhielten.“ In den bisherigen 17 Spielen setzte es 17 Niederlagen. Ein erfülltes Sportlerleben sieht wahrlich anders aus.
Aber mit der Vorgeschichte, dass es im vorigen Frühsommer vier Spieler zu anderen Vereinen zog und man sich bewusst dafür entschied, den ungleichen Kampf in der Verbandsliga aufzunehmen, kann man dem Stammsechser nur Respekt zollen.
Dirk Büchner, der als Kapitän alle Begegnungen bestritten hat, bringt es auf den Punkt: „Tischtennis ist mehr als nur das Schlägergekloppe gegen den Ball. Sicher hat es dieses Jahr nicht immer riesige Freude gemacht, wenn man fast jede Woche Haue bekommt. Aber wir wollten uns als Verein und Mannschaft ordentlich verabschieden. Das haben wir getan.“ Und das soll auch am Sonnabend noch einmal unter Beweis gestellt werden, wenn gegen Bischleben alles gegeben und gemeinsam mit den treuen Zuschauern und Vereinskameraden Abschied gefeiert wird.
„Sag beim Abschied leise Servus“, sang einst die Schlagerikone Peter Alexander. Die Zeile passt zur Stimmung beim WSV. Mit der 252. Begegnung in der Verbandsliga verabschieden sich die Weißenborner Tischtennisspieler von der ganz großen Bühne Thüringens. WSV-Chef Jens Büchner sieht es realistisch: „Wir wollen zukünftig mit einer Mannschaft in einer Bezirksliga spielen. In welcher werden wir sehen. Die Verbandsliga ist für uns aber kein Thema mehr.“ Dazu ist die Spielerdecke im Laufe der Jahre einfach zu dünn geworden. Auch leistungsmäßig muss man in der TT-Hochburg Realismus walten lassen. Nach drei Aufstiegen und dem nunmehr vierten Abstieg aus der Verbandsliga ist es aller Voraussicht nach ein Abschied aus der Verbandsliga für immer, „denn backen können wir uns keine Spieler auf diesem Niveau“. (Jens Büchner).
„Tja, also diesmal ist es wirklich soweit“, singt dazu passend Peter Alexander… Als hätte er das Lied für die Weißenborner komponiert.